smaRTI

Zahlen, Daten und Fakten:  

Informationen

Basierend auf dem Entwicklungsansatz des »Internets der Dinge« werden Logistikkonzepte zur Gestaltung von Prozessen, Technologien, Standards und Software zur Identifizierung, Lokalisierung und Steuerung von Ladungsträgern untersucht. Ein Architekturmodell soll die Integration der neuen Ladungsträgergeneration in die bestehende Lagertechnologie unterstützen. Auf der Hardwareebene werden neue Dual-Frequenz RFID-Transponder, die erstmals UHF- und HF-Techniken verbinden, entwickelt, sowie die besonderen Eigenschaften und Anforderungen der vier großen Transportwege, per Flugzeug, LKW, Bahn und Schiff, berücksichtigt. Es entsteht ein multimodales Gesamtkonzept mit intelligenten wiederverwendbaren Ladungsträgern zur Optimierung der gesamten Lieferkette. Das Konzept setzt weltweit nutzbare und kompatible Technologien ein.


Motivation und Hintergrund

Die Gegenwart zeichnet sich durch vernetzte Strukturen, vielfältige Entscheidungswege und steigende Komplexität aus. Vor allem in der Logistik wird die Situation deutlich. Die Bananen kommen aus Venezuela, die Turnschuhe aus China und die Rohstoffe aus dem Nahen Osten. Globale Wertschöpfungsketten sind keine Seltenheit mehr und erfordern eine genaue Abstimmung aller Beteiligten. Wohin geht der Container aus Dubai? Wann kommt die Lieferung mit der neuen Kollektion? Ist genug Ware auf Lager? In Zukunft wird eine neue Form der Koordination die Warenströme leiten und die Fragen beantworten.

Die Faktoren Zeit- und Kostenersparnis spielen in der Logistik eine große Rolle. Reibungslose, planbare Durchläufe und eine Reduzierung der Wartezeiten sind die obersten Ziele eines jeden Logistikprozesses. Die Anforderungen an die Abläufe steigen und fordern eine größere Flexibilität. Kleinste Zeitfenster müssen eingehalten werden und weltweite Lieferungen werden just-in-time erwartet.

Der globale Handel und damit auch die Warenströme wachsen stetig. Ob der Transport im Behälter oder auf der Palette, Ladungsträger sind eine der wichtigsten Ressourcen der Logistik. Sie fassen einzelne Packstücke zu einer Einheit zusammen und ermöglichen eine verbesserte Konsolidierung. Der Nutzen einer optimierten Zusammenstellung kann nur unter Berücksichtigung der Schnittstellen generiert werden. Ein nahtloser unternehmensübergreifender Prozess zwischen Logistikdienstleistern und Lieferanten ist notwendig. Zu häufig werden die Ladungsträger auf ihrem Weg zwischen den Partnern zu einer Black-Box, die ihren Inhalt erst nach der Öffnung preisgibt. Die Kosten für die mehrfache Vereinnahmung können vermieden werden, wenn die Transparenz der Ladungsträger erhalten bleibt. Die Koordination der Warenströme bildet eine Herausforderung, der bis jetzt mit komplizierten Algorithmen und Rechenkapazität entgegnet wurde. Lieferungen werden durch zentrale Steuerungen koordiniert. In der dynamischen Realität verliert das mathematische Optimum allerdings seine Bedeutung. Sobald die theoretisch geplanten Abläufe unterbrochen werden, sind schnelle Entscheidungen gefragt.


Zielsetzung

Im Verbundvorhaben smaRTI entwickelt das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML gemeinsam mit seinen Partnern der Deutsche Post AG, der Rewe-Informations-Systeme GmbH, der Mars Services GmbH, der CHEP Deutschland GmbH, der Lufthansa Cargo AG und der Infineon Technologies AG einen branchen- und Supply-Chain-übergreifenden Ansatz für einen intelligenten Materialfluss. Nach dem Entwicklungsansatz des »Internets der Dinge« suchen sich die Objekte in diesem Projekt selbst ihren Weg durch das logistische Netzwerk. Mit Hilfe von standardisierten Entwicklungsarchitekturen für AutoID-Technologien und IT-Dienste soll die Implementierung stark vereinfacht werden. Die intelligenten Ladungsträger finden ihr Ziel nahezu automatisch und wählen in Engpasssituationen Alternativrouten, durch die Nutzung von RFID, Lokalisierungstechnik sowie Barcodes. Gleichzeitig ist durch die kontaktlose Auslesbarkeit der Sendungsinformationen die Transparenz gewährleistet. Ergebnis des Projekts sollen einerseits Logistikkonzepte zur Gestaltung von Prozessen, Technologien, Standards und Software zur Identifizierung, Lokalisierung und Steuerung von Ladungsträgern sein, anderseits aber auch plattformunabhängige Module, die eine spätere Implementierung erleichtern. Ein Architekturmodell soll die Integration der neuen Ladungsträgergeneration in die bestehende Lagertechnologie unterstützen. Auf der Hardwareebene werden neue Dual-Frequenz RFID-Transponder, die erstmals UHF- und HF-Techniken verbinden, entwickelt.

In dem Projekt werden die besonderen Eigenschaften und Anforderungen der vier großen Transportwege, per Flugzeug, LKW, Bahn und Schiff, berücksichtigt. Es entsteht ein multimodales Gesamtkonzept mit intelligenten wiederverwendbaren Ladungsträgern zur Optimierung der gesamten Lieferkette. Das Konzept setzt weltweit nutzbare und kompatible Technologien ein.